Mir gefiel an der Hospitation am meisten der Einblick, den ich in die Arbeit eines Abgeordneten erlangen konnte. Ich weiß nun, dass die Arbeit eines Abgeordneten wesentlich umfangreicher ist, als ich dachte.

Viele Termine müssen wahrgenommen werden und man muss immer informiert sein . Ein Abgeordneter sitzt nicht nur im Büro oder in den Sitzungssälen, sondern muss auch an vielerlei regionalen Veranstaltungen teilnehmen, da der Wähler ihn sonst nicht wählen würde, weil sein Bekanntheitsgrad zu gering wäre. Ebenso muss man für den Wähler Fragen beantworten können und erreichbar sein
Etwas negativ sind mir aber vor allem die Ausschüsse aufgefallen, die zwar sehr interessant sind, aber oft von der Opposition dieselben Fragen gestellt wurden, wodurch die Diskussion oft auf der Stelle stehen blieb und es recht langweilig wurde. Dennoch ist die Aufgabe der Opposition kritisch zu hinterfragen , jedoch sollte dies auch zu etwas führen , was zumindest an dem Tag nicht der Fall war.

Besonders gut hat mir das Treffen mit den Bundestagsabgeordneten und den Landtagsabgeordneten aus dem Ausschuss für Haushalt und Finanzen der SPD gefallen, weil eine sehr interessante Diskussion rund um die Themen Grundsteuer, Steuerhinterziehung und Co. entstand. Die Abgeordneten waren sehr freundlich, wodurch die Atmosphäre sehr angenehm war.

Mir viel insbesondere auf, wie viel Papiere, Mappen, Briefe, Bücher und Ordner im Büro waren und wie kompliziert deren Inhalt ist. Dadurch wird einem klar wie viel Arbeit damit verbunden ist immer informiert zu sein und sich auf die politischen Themen in den Ausschüssen vorzubereiten.

Beachtlich fand ich, dass politische Themen, Diskussionen, neue Gesetze vor allem in den Ausschüssen erarbeitet werden und nicht in großen Sitzungen wie zum Beispiel im Plenarsaal. Dadurch wird einem bewusst, warum oft Abgeordnete den Saal verlassen, Zeitung lesen oder erst gar nicht anwesend sind. Viele Abgeordnete haben nämlich andere Termine und Verpflichtungen oder sitzen zu dieser Zeit in einem Ausschuss und können nicht an den Debatten teilnehmen. Welche Positionen und Meinungen sie im Plenarsaal vertreten ist den Abgeordneten bereits bekannt, weil diese in den Ausschüssen erarbeitet worden sind. So nutzen die Abgeordneten die Zeit um ihre weiteren Aufgaben wahrzunehmen oder sich auf ihre Rede vorzubereiten.

Mir hat die Hospitation sehr gut gefallen, da ich nun wesentlich besser weiß, was die Aufgaben eines Abgeordneten im Landtag sind und wie Gesetze und politische Themen im Landtag erarbeitet werden. Abschließend kann man sagen, dass ich jedem jungen Menschen raten kann in die Arbeit eines Abgeordneten hinein zu schnuppern, weil Politik uns alle betrifft !