Cornelia Rundt soll die nächste Sozialministerin in Niedersachsen werden

Das „Team Weil“ für die anstehende Landtagswahl ist seit Dienstagmittag komplett. Cornelia Rundt, bislang hauptamtlicher Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Niedersachsen, soll im Kabinett von Stephan Weil die wichtige Aufgabe der Sozialministerin übernehmen. Weil stellte die 59-jährige Diplomkauffrau heute vor Journalisten in Hannover vor.

„In der niedersächsischen Sozialpolitik hat der Name von Cornelia Rundt seit langem einen ausgezeichneten Klang“, betonte Weil. „Für den Paritätischen Wohlfahrtsverband hat sie immer wieder ebenso kompetent wie entschieden Partei ergriffen für ältere und kranke Menschen, für Menschen mit Behinderungen, für Menschen in Notlagen. In Ihrer Zeit als Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege hat sie häufig auf Mängel der bisherigen Sozialpolitik der schwarz-gelben Landesregierung hinweisen müssen. Mit ihrer Kompetenz und ihrem Engagement wird Cornelia Rundt eine ausgezeichnete Sozialministerin sein, davon bin ich überzeugt“, sagte der SPD-Spitzenkandidat über das 9. Mitglied seines Teams.

Cornelia Rundt kündigte an, sich als Sozialministerin drei Schwerpunktthemen besonders intensiv zu widmen:

- den Folgen des demografischen Wandels insbesondere im ländlichen Raum,

- dem drohenden Pflegenotstand

- sowie der Inklusion, dem gemeinsamen Lernen, Leben und Arbeiten.

Die dreifache Mutter will verhindern, dass Senioren oder Familien mit Kindern zu Verlierern des demografischen Wandels werden – genauso wenig wie ganze Regionen in Niedersachsen. Sie setzt auf die Förderung vorhandener und (noch) funktionierender Strukturen im ländlichen Raum. Ambulante Pflege, Mahlzeitendienste, Beförderungsdienste, Haushaltshilfsdienste und ähnliche Angebote müssten gefördert und vor Ort besser koordiniert werden. Außerdem hält die Sozialexpertin „klare Förderprogramme“ des Landes für die Niederlassung von Medizinerinnen und Medizinern im ländlichen Raum für erforderlich. „Fünf nach 12“ ist es laut Rundt bei der Krankenhausversorgung außerhalb der Großstädte. „Wir haben es mit einer teilweise marode heruntergewirtschafteten Struktur zu tun, die Niedersächsische Krankenhausgesellschaft sieht einen Sanierungsbedarf von einer Milliarde Euro“, erklärte Rundt. Schließlich will sie die derzeit verwirrende Beratungsstruktur bündeln: „Wir brauchen Koordinierungsstellen ,Soziale Daseinsvorsorge‘, die wirklich alle Hilfeanbieter wie ihre Westentasche kennen, sei es bei der Frühförderung behinderter Kinder oder bei der Pflege von Senioren.“

Das neue Mitglied im „Team Weil“ kündigte außerdem einen „Masterplan Niedersachsen gut gepflegt“ an, wobei Sie die konsequente Einbeziehung des demografischen Faktors in die Pflegeproblematik plant. Bei den Pflegesätzen liege Niedersachsen auf dem letzten Platz der alten Bundesländer, das Geld fehle ganz aktuell bei den zu geringen Leistungen für die Pflegebedürftigen. Als „dramatisch“ bezeichnete Rundt die Langzeitwirkungen, weil die zu niedrigen Pflegesätze auch eine Unterbezahlung der Pflegerinnen und Pfleger zur Folge hätten. „Wie sollen so in Zeiten des Fachkräftemangels Pflegeberufe in der Konkurrenz zu anderen Berufen bestehen?“, fragte Rundt. Ihre Forderung: „Die Pflegesätze müssen angehoben und die Bezahlung der Pflegerinnen und Pfleger verbessert werden. Sonst können wir die erforderliche Pflege bedürftiger Menschen bald nicht mehr sicherstellen.“

Cornelia Rundt will zudem ein „Programm für ein inklusives Niedersachsen“ auflegen. Ziel müsse es sein, die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen. „Wir sind am Beginn eines sicherlich Jahrzehnte dauernden Prozesses. Menschen mit einer wie auch immer gearteten Behinderung muss die volle Teilhabe am Leben, Wohnen und Arbeiten in unserer Gesellschaft ermöglicht werden.“

Stefan Wittke
Pressesprecher „Team Weil“