Am gestrigen 1. Juli hat der Landtag einen gemeinsamen Antrag von SPD und CDU zum Erhalt der Wertschöpfungskette Zucker beschlossen.

„Die Hildesheimer Börde ist ein herausragender Standort für den Zuckerrübenanbau. Mit diesem Beschluss wird ein wichtiges Signal an unsere Landwirte und an die Beschäftigten in der Zuckerrübenindustrie in der Region gesendet, “ freut sich der SPD-Landtagsabgeordnete Markus Brinkmann.

Gerade die Region Hildesheim ist ein wichtiger Standort für den effizienten Anbau von Zuckerrüben. Die Nordzucker AG beschäftigt in Deutschland 1411 Mitarbeiter, davon arbeiten 1219 Mitarbeiter in den niedersächsischen Werken. Momentan werden 77 junge Niedersachsen in den Berufen Elektroniker/Betriebstechnik und Industriemechaniker ausgebildet.

Trotz einer Steigerung der Produktion um 23% befinden sich die Rübenpreise auf einem Tiefstand. Innerhalb von 15 Monaten sank der Preis um 35% und führte zu deutlichen Verlusten für die Zuckerunternehmen und Landwirte sowohl im noch laufenden als auch im nächsten Geschäftsjahr. Die Nordzucker AG hat demzufolge erhebliche Einsparungen und den Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Neben dem Rübenanbau und den Arbeitsplätzen in der unmittelbaren Zuckerproduktion hätte ein Verlust des Zuckerrübenanbaus auch unmittelbar Auswirkungen auf die mit dem Anbau, der Ernte und dem Transport verbundenen Beteiligten.

So ist die Zuckerrübe für heimische Rübenanbauer und ihre Familien eine wirtschaftliche Größe. „Die Zuckerrübe gehört zur Kultur der Hildesheimer Börde und ist ein wichtiger Bestandteil unserer niedersächsischen Landwirtschaft“, so Brinkmann.

Vor diesem Hintergrund hat die Zuckerrübe auch eine wichtige Bedeutung bei der Bewerbung Hildesheims zur Kulturhauptstadt 2025, denn diese ist das Merkmal der Region Hildesheim. Nicht umsonst ist die Stadt mit dem Motto „Rüben, Rosen und der Sinn des Lebens“ in die Bewerbung gestartet.

Allein im Jahr 2018 wurden etwa 6 Millionen Tonnen Zuckerrüben von mehr als 5.000 niedersächsischen Rübenanbau-Betrieben geerntet – dies alles auf einer Fläche von mehr als 88.000 Hektar.

Der beschlossene Antrag der Regierungsfraktionen zielt darauf ab, dass eine niedersächsische Bundesratsinitiative gestartet wird, die moderne und zukunftsorientierte Züchtungsmethoden im Kontext des Zuckers durchführen solle. Die Zuckerüberproduktion in Niedersachsen hat nicht nur einen erheblichen Effekt für die heimische Wirtschaft und Wertschöpfung, sondern könne auch ihren Beitrag zu Emissionsreduktion beitragen. Das wird vor allem durch die regionale Nähe von Anbau und Verarbeitung des Rübenzuckers und den damit geringen Transportkosten erzeugt. Die gesamte Wertschöpfungskette des Zuckers in Niedersachsen soll gestärkt und so die regionale Wirtschaftskraft und die damit verbundenen Arbeitsplätze erhalten werden.